Nach mehr als einem Jahrzehnt verheerender Konflikte kam der Zusammenbruch des Assad-Regimes mit unerwarteter Geschwindigkeit: Innerhalb von nur zwei Wochen im Dezember 2024 begann ein neues Kapitel. Die Bildung einer Übergangsregierung hat ein kurzes und fragiles Zeitfenster für nationale und internationale Akteure geöffnet, um die Zukunft Syriens mitzugestalten. Doch während sich die Politik neu zu ordnen beginnt, stehen Millionen Syrer vor der weitaus unmittelbareren Herausforderung, ihr Leben inmitten der physischen und emotionalen Trümmer von Krieg und Unterdrückung wieder aufzubauen. Für viele bleibt die Regierungsführung ein fernes Anliegen.
Gleichzeitig befinden sich große Teile des Landes weiterhin außerhalb der Kontrolle der Übergangsbehörden, und in umkämpften Regionen flammen die Konflikte weiter auf. Die Machtverhältnisse sind fließend und unvorhersehbar. Inmitten dieser Unsicherheit verschaffen sich Syrer im In- und Ausland Gehör in der entstehenden Republik, während internationale Akteure schnell daran gehen, Beziehungen zur neuen Führung aufzubauen. Diese Podiumsdiskussion versucht, über die aktuellen Schlagzeilen und wechselnden Allianzen hinauszuschauen und tiefgreifendere Fragen zu den Werten und Visionen zu untersuchen, die Syriens nächstes Kapitel leiten könnten.
- Welche Hoffnungen und Erwartungen haben die Syrer im Land heute und was sind die Überlegungen derjenigen, die über eine Rückkehr nachdenken?
- Wie können Deutschland und seine europäischen Partner sinnvoll zur Entwicklung widerstandsfähiger Institutionen und einer inklusiven Regierungsführung beitragen?
- Und welche Rolle müssen Wahrheit, Rechenschaftspflicht und Versöhnung spielen, um die Dauerhaftigkeit der neu gewonnenen Freiheit Syriens zu gewährleisten?